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Liebe Sea Watch Crew, liebe Freund*innen aus allen Partnerorganisationen,
Es ist uns eine Ehre und Freude, an dieser großartigen Veranstaltung teilzunehmen und die Patinnen von Sea Watch 5 zu sein.
Wir sind Women in Exile, eine Gruppe geflüchteter Frauen, die sich für unsere Rechte in Berlin-Brandenburg einsetzt, und wir möchten unseren Dank überbringen.
Einige von uns sind mit dem Flugzeug gekommen, andere haben Berge, Wüsten und Meere überquert, die in ihrer ganzen Schönheit zu tödlichen Grenzen wurden. Einige, die die gefährliche Reise voller Hoffnung angetreten haben, sind umgekommen, bevor sie ihre Träume verwirklichen konnten. Bei all unserer Freude und unserem Feiern werden wir unsere tiefe Trauer und Wut nicht vergessen: Es ist die Verantwortung der deutschen und europäischen Regierungen für die Umsetzung eines rassistischen Migrationsregimes, das das Mittelmeer missbraucht, um so viele von uns zu schädigen und zu töten!
Als Frauen, die Grenzen überschritten haben, schätzen wir die Arbeit, die ihr in den letzten 5 Jahren geleistet haben: Menschen aus Seenot zu retten, mit dem Risiko, selbst in Seenot zu geraten, oder von den Behörden kriminalisiert, verfolgt und inhaftiert zu werden. Ihr seid ein wichtiger Teil eines weltweiten solidarischen Netzwerks. Wir feiern in tiefer Freude die Erfolge und danken euch und euren Partnerorganisationen von Herzen für euren Einsatz. Wir sind stolz auf das Anwachsen eurer Flotte, denn wir wissen, dass dadurch noch viel mehr Menschenleben aus Seenot gerettet werden können.
Als Patinnen werden wir weiterhin für die Rechte derjenigen kämpfen, die das Glück haben, die Küsten der Festung Europa zu erreichen, insbesondere für Frauen und Kinder, die auf diesen gefährlichen Reisen besonders gefährdet sind.
Wir wünschen euch sichere Reisen und dass ihr unsere Brüder und Schwestern in Seenot findet, damit ihr Hilfe bringen könnt. Bleibt vor Kriminalisierung geschützt und euch immer eine Handbreit Wasser unterm Kiel.
Für das Recht zu kommen, das Recht zu gehen und das Recht zu bleiben!
Am 14.09.2022 besuchten wir Familie A. aus Syrien, die in einem Lager in Gusow-Platkow im Landkreis Märkisch-Oderland in Brandenburg, untergebracht ist. Wir berichteten der brandenburgischen Sozialministerin, Frau Nonnemacher, und der Integrationsbeauftragten des Landes Brandenburg, Frau Lemmermeier, während unseres Treffens als Mitglieder der Strategiegruppe Wohnen von der Situation der Familie A..
Wir ermutigten diese Familie bei unserem Besuch im April 2022. Unser Folgebesuch wurde durch die Planung und Durchführung unserer „Internationalen Sommerkonferenz“ Anfang August verzögert. Bei dem Folgebesuch stellten wir fest, dass sich nichts geändert hatte und die Familie sogar dachte, wir hätten sie vergessen.
In unserem letzten Rundbrief Nr. 25 berichteten wir, wie diese Familie unter elenden und schwierigen Bedingungen in einem alten Bungalow mit ihren drei behinderten Familienmitgliedern in Rollstühlen lebt. Wenn es regnet, tropft Wasser hinein, und manchmal finden gefährliche Insekten ihren Weg ins Innere.
Die Bilder und das kurze Video im Anhang zu diesem Bericht zeigen, wie diese Familie lebt.
Bild&Video
Unser Ziel und Wunsch ist es, dass diese Familie nicht nur eine barrierefreie Wohnung und professionelle Hilfe bei der täglichen Betreuung der behinderten Kinder bekommt, sondern auch ein Bleiberecht. Dies ist nur ein Fall von vielen, der zeigt, dass wir Menschlichkeit brauchen und nicht eine Bürokratie der Vernachlässigung.
Während unserer „Sommer Bustour 2021“ in Norddeutschland war eine unserer Stationen Bremen. In Bremen trafen wir Flüchtlingsfrauen von „TogetherweareBremen“, einer Gruppe von Flüchtlingsfrauen, die für das Recht auf Geburtsurkunden für ihre Kinder kämpfen, mit der wir vor der Tour in Kontakt traten. Wir haben einen peerorientierten Empowerment Workshop veranstaltet, in dem wir zusammen die Möglichkeiten diskutiert haben, für unsere hierzulande geborenen Kinder Geburtsurkunden zu erhalten, indem wir das Asylrecht anfechten und die Rechte unserer Kinder einfordern. Später haben wir auch an einer Podiumsdiskussion zu Gesundheits- und Mutterrechten teilgenommen, die von Medibüro Bremen organisiert wurde. Es war sehr traurig, von Frauen zu hören, die in verschiedenen Teilen Deutschlands leben und die gleichen Probleme in Bezug auf die Diskriminierung der Identität ihrer Kinder und ihre Gesundheitsrechte erlebt haben und weiterhin erleben. Das zeigt, wie rassistisch und diskriminierend die Asylgesetze sind. Hier ist ein Video der dort stattgefundenen Diskussion.
Anlässlich des diesjährigen Internationalen Frauentages laden wir am 08.03.2023 von 12:30 bis 15:00 Uhr zu unserer Kundgebung vor dem Lager in Eisenhüttenstadt ein. Women in Exile & Friends, unterstützende Gruppen und Einzelpersonen werden laut und deutlich sagen: Residenzpflicht abschaffen! Keine Lager für Frauen und Kinder! Alle Lager abschaffen! Wir haben den Ort gewählt, denn es hier sitzt die Zentrale Ausländerbehörde Brandenburgs und hier befindet sich die Zentrale Erstaufnahmeeinrichtung für Flüchtlinge in Brandenburg. Elizabeth Ngari hatte Kontakt mit Frauen, die aktuell in der Erstaufnahme leben. „Uns wurde erzählt, die Registrierung laufe schleppend. Das bedeutet keine Ausweismöglichkeit, kein Taschengeld, kein Zugang zu Bildung für Kinder und kein Verfahrensfortschritt. Zudem gilt seit der Pandemie wieder die Landkreisbeschränkung für Geflüchtete in Brandenburger Erstaufnahmen. Nach den jahrzehntelangen erfolgreichen Kämpfen für Bewegungsfreiheit und gegen Residenzpflicht ist das ein enormer Rückschritt.“ Als Flüchtlingsfrauengruppe und führen wir eine feministische Kampagne gegen Rassismus und Lager für Frauen und Kinder. Durch unsere verschiedenen Plattformen machen wir die schädlichen Auswirkungen von Gemeinschaftsunterkünften auf Frauen, Queers und Kinder öffentlich. Von geschlechtsspezifischer Gewalt über sexuelle Übergriffe bis hin zu posttraumatischen Belastungsstörungen aufgrund von Angst vor Abschiebung und Depressionen aufgrund von Isolation und Perspektivlosigkeit. Zudem besorgt uns die steigende Zahl der Angriffe auf Flüchtlingsunterkünfte in Deutschland. Im Jahr 2022 habe es mindestens 121 Angriffe gegeben. Das ist ein Anstieg um 73 Prozent im Vergleich zum Vorjahr. Hinzu kommen Tausende von Angriffen auf Geflüchtete.[1] Jeden Tag drei Opfer – laut polizeilicher Aussage! Die Dunkelziffer muss viel höher sein. „Dies ist eine Folge und Teil des europäischen Krieges gegen Flüchtlinge. Wir werden in Parlamenten und Gesetzen als Bedrohung dargestellt.“, meint Elizabeth Ngari. „Wir sind Zeug*innen der konsequenten Verletzung von Menschenrechten. Das schöne Mittelmeer hat sich zur tödlichsten Grenze der Welt entwickelt. Ebenso einer der wenigen Urwälder in Europa zwischen Polen und Weißrussland. Er wird nun von einer neu errichteten, hermetisch abgeriegelten Grenze durchzogen. Wenn wir Flüchtlinge es endlich geschafft haben, nach Europa zu kommen, erleben wir diese kleinen, ekelhaften rassistischen Gesetze, die uns klein machen und draußen halten sollen! Jeden Tag müssen wir uns gegen Abschiebungen, Rassismus und Sexismus wehren. Wirklich, genug ist genug! Wir haben es satt! Und wir sagen STOP zu dieser diskriminierenden Behandlung auf allen Ebenen! Wir fordern Teilhabe, Gerechtigkeit und sichere Lebensbedingungen! Wir fordern die Achtung der Rechte der Frauen und Queers. Wir fordern für alle Flüchtlinge faire Verfahren, die die Menschenwürde achten!“ Keine Lager für Frauen und Kinder! Alle Lager abschaffen! Für das RECHT ZU KOMMEN, ZU BLEIBEN UND ZU GEHEN! Pressekontakt: 01521 2874966
[1] Vgl. Neues Deutschland: Mehr Anschläge auf Flüchtlingsunterkünfte, Matthias Monroy, vom 02.03.2023.
W.i.E&F veranstaltet jedes Jahr eine Sommeraktion zu unserem Kampf: „KEIN LAGER FÜR FRAUEN UND KINDER“. In diesem Zusammenhang haben wir letztes Jahr eine Bustour nach Norddeutschland unternommen, wo wir verschiedene Lager besucht haben, um die aktuelle Situatione von Frauen und Kindern in den Lagern zu ermitteln und ans Licht zu bringen. Wir trugen das Banner „women moving against Lager and racism“, während unsere Stimmen an diesen verschiedenen Orten als Werkzeug dienten, um öffentlich zu machen, was wir als wahr erkennen. Dazu haben wir einen Dokumentarfilm über die verschiedenen Orte gedreht und mit den Frauen gesprochen und ihre Sicht gehört. Wir hoffen, dass dieser Dokumentarfilm seinen Zweck als Aufruf an alle erfüllt, das rassistische Lagersystem anzuprangern. Für das RECHT ZU KOMMEN! RECHT ZU GEHEN! RECHT ZU BLEIBEN!
Am 29. August hatten wir, Women in Exile & Friends, das Vergnügen, Ana Maria und Ana Mildred von Cecosesola (Central cooperativa de Servicios sociales del Estado Lara), einer nicht-hierarchischen Genossenschaft in Venezuela, in unseren Räumen in der Hermannstraße 22 zu empfangen. Sie waren im Rahmen eines Austauschprogramms, das alle zwei Jahre stattfindet, zum dritten Mal in Deutschland und hatten auch an unserer internationalen Konferenz vom 4. bis 7. August teilgenommen. Der Grund für dieses Treffen war nicht nur ein gegenseitiger Besuch, sondern auch der Austausch von Erfahrungen in unseren Arbeitsbereichen. Nach einigen Lachern konnten wir ihnen mit Hilfe von drei Übersetzenden zuhören, die vom Englischen ins Spanische und umgekehrt übersetzten.
Wir begannen mit einer kurzen Vorstellungsrunde und kamen dann zum Kern des Treffens, wo wir erfuhren, dass Cecosesola 54 Jahre alt ist und aus der Not heraus geboren wurde. Sie arbeiten im Anbau von Lebensmitteln und deren Vertrieb. Sie stellen die von ihnen angebauten Lebensmittel den ärmeren Gemeinden zu einem niedrigeren Preis als dem aktuellen Marktpreis zur Verfügung. Sie haben 26 Verkaufsstellen, von denen die meisten von Mittwoch bis Samstag geöffnet sind, so dass der Vertrieb den größten Teil ausmacht.
Sie bieten zudem Gesundheitsdienste an und haben 2007 ein Gesundheitszentrum gebaut, für das sie ein zinsloses Darlehen von einer Genossenschaft erhalten haben, da sie sich einen Bankkredit nicht leisten konnten.
workshop on difficulties and violence faced by migrants and Refugees
Unsere internationale Konferenz „Breaking Borders to Build Bridges“ haben wir am 5.8.2022 in der Rosa Luxemburg Stiftung Berlin mit einer Eröffnungsfeier und einem kraftvollen Auftritt und Gesang unseres frisch gegründeten interreligiösen Chors eröffnet. Anwesend waren nationale und internationale Gäste, insgesamt 250 Frauen* und Kinder. Die Internationale Konferenz war mit vielen Aktivitäten verbunden und musste daher auch in dieser Größenordnung stattfinden. Die Veranstaltung diente der Feier von 20 Jahren Women in Exile und der Vorstellung unseres gemeinsam von Women in Exile & Friends und Unterstützerinnen verfassten Buches.
Für die gesamte Konferenz hatte Women in Exile & Friends verschiedene Themen für die Workshops geplant. In den Workshops ging es um geschlechtsspezifische Gründe für die Flucht: Ausbeutung, Marginalisierung und Gewalt.
In einer Podiumsdiskussion mit Aktivistinnen aus unseren Netzwerken von IWS, Flit* Solidarity Africa, Respect und Aktivisten von WIE Rostock und WIE ging es um das Thema: „Was bedeutet es, mit unsicherem Aufenthalt oder ohne Papiere zu leben?“ Es wurden Erfahrungen ausgetauscht und Lösungsvorschläge diskutiert.
Vom 14.07 – 17.07 fuhren wir mit unseren Buchlesungen nach Rostock und Ulenkrug in Mecklenburg-Vorpommern. Wir haben es geschafft, das Lager in Jördenstorf zu besuchen und der Besuch war sehr emotional, weil wir einige Frauen* trafen, die wir letztes Jahr während unserer Bustour kennengelernt hatten. Auf der anderen Seite war es sehr traurig zu erfahren, dass sie immer noch im Lager leben und keine Perspektive haben.
Wir trafen unsere Schwestergruppe Women in Exile Rostock, die uns zu den Buchlesungen begleitete und uns viele Flüchtlingsfrauen* vorstellte, die alle daran interessiert sind, an unserer internationalen Konferenz anlässlich „20 Jahre Women in Exile“ teilzunehmen.
Es war ein sehr ermutigender Besuch, denn die Flüchtlingsfrauen* und ihre Unterstützerinnen* baten um einen Platz auf der Konferenz, um über das Leben von „Frauen* in kriegsgebeutelten Ländern“ zu diskutieren und sie werden auch über die kommenden Veranstaltungen anlässlich des 30-jährigen Bestehens des Pogroms in Rostock sprechen. Dieser Raum wird von Flüchtlingsfrauen* aus Afghanistan und der Ukraine sowie von Unterstützergruppen aus Mecklenburg-Vorpommern gestaltet.
Wir verurteilen das tödliche europäische Grenzregime
Wir sind es leid, Aufschreie nur dann zu hören, wenn Bilder von Unmenschlichkeit und Tod an den europäischen Außengrenzen auf den Bildschirmen in den Wohnzimmern zu sehen sind. Melilla ist kein Einzelfall. Tödliche Grenzen sind das alltägliche Böse. Aber die europäische Regierung, die Politiker und die meisten ihrer Bürger*innen tun so, als ob es nicht passiert. Jeden Tag sterben Menschen: in Melilla, im Mittelmeer, in Polen, Weißrussland, Litauen – im Namen des Schutzes der Festung Europa.
Aktivist*innen gehen jeden Tag auf die Straße, um diese Politik zu verurteilen, aber die europäischen Regierungen und Politiker wollen nicht hören. Wir verurteilen die Brutalität und Unmenschlichkeit, mit der Schwarze Menschen aus Afrika behandelt werden, die als Eindringlinge in den europäischen Kontinent und die europäische Zivilisation bekämpft werden. Heute wollen wir keine Geschichtsstunde über Kolonialismus oder Neokolonialismus abhalten. Wir fordern Gerechtigkeit für alle früheren und heutigen Opfer dieser unmenschlichen europäischen kolonialen Grenzpolitik.
Der spanische Premierminister Sanchez lobte das Vorgehen der Sicherheitskräfte. EU-Ratspräsident Charles Michel sicherte den spanischen Behörden seine volle Unterstützung zu. Ohne Obduktion und Identifizierung sollen die Menschen schnell beerdigt werden. Geht es darum, das Verbrechen zu vertuschen?! Haben die Familien nicht das Recht, ihre Enkel*innen, Kinder, Liebhaber*innen und Geschwister selbst zu bestatten? Was für eine unmenschliche und leitungslose Art, auf eine Katastrophe zu reagieren! „Dieses Blut wird nicht umsonst von ihren Händen verschwinden. Die Mörder werden keinen Frieden finden“, meinte Eine von uns.
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