Women in Exile on Tour: Rosen und Informationen zum 8. März 16

IMG_20160308_110024Wir sind am internationalen Frauen*Tag auf Tour gegangen.
Gemeinsam mit 20 Frauen haben wir mit vier Bussen drei Flüchtlingslager in Brandenburg besucht, um dort den Frauen Rosen und Flyer zu überreichen und sie einzuladen mit uns gemeinsam auf Tour zu gehen. Zum Auftakt organisierte die Asylberatung Henningsdorf dort ein Treffen und wir frühstückten alle gemeinsam mit einigen Freundinnen von Refugee Emancipation im Nachbarschaftstreff Stolpe- Süd. Zum 8. März machen wir gemeinsam deutlich:

„Gemeinsam fordern wir von den Verantwortlichen in Stadt und Land und in den städtischen Wohnungsbaugesellschaften die Bereitstellung von bezahlbarem Wohnraum und den (Wieder)einstieg in den Bau von Sozialwohnungen. Auch in Hennigsdorf fehlt es an preiswerten Wohnungen. Von der mangelhaften Versorgung mit bezahlbarem Wohnraum sind wir alle betroffen.“

Ganze Pressemitteilung hier

Zutritt zum Henningsdorfer Flüchtlingsheim bekamen wir erst nach längerem Diskutieren mit dem Wachpersonal, das Team vom WDR, das uns an diesem Tag begleitet hat, wurde nicht hereingelassen. Wir fragen uns das immer wieder: „Welche Hausverwaltung erwartet von den Bewohner_innen, dass sie Besuch ankündigen, wenn sie ihre Freund_in zum Kaffee einladen?“
Doch wir lassen uns nicht aufhalten: Bei strahlendem Sonnenschein und guter Laune über die Solidarität untereinander fuhren wir Richtung Potsdam:
Lerchensteig: Containerunterkünfte…

Container sind für Waren und nicht für Menschen oder? Hier war das Personal von der AWO freundlicher, aber sie wollten uns auch nicht reinlassen, da ist dann die „Privatsphäre“ plötzlich präsent. Wir sprachen mit einzelnen Frauen, die dort untergebracht sind, und verteilten Blumen.
Von dort aus ging es zum nächsten Ziel:
IMG_20160308_164603Heinrich- Mann- Allee: Erstaufnahmeeinrichtung, anscheinend mit vielen freiwilligen Helfern, denn am Eingang sahen wir ein Schild: Freiwillige Helfer*innen bitte dann und dann da und da melden… Empfangen wurden wir allerdings vom Sicherheitspersonal, das uns den Zutritt verwehrte. Nach längerer Diskussion wurden wir in den Speisecontainer geschickt. Auf dem Weg dorthin stellte sich uns der Leiter des Lagers (vom DRK) und anderes Wachpersonal in den Weg. Wir waren gekommen um mit den Frauen zu sprechen und nicht um uns von Männern des Wachpersonals schlecht behandeln zu lassen. Diese reagierten auf unsere Widerrede damit, dass sie die auf dem Gelände ansässige Bundespolizei riefen.
Wir betrachteten uns den Speisecontainer etwas genauer: Ein Stapel „Jagdwurst“ und ein dicker Stapel Butterkäse dazu Weißbrötchen wurden gegen 17 Uhr an der Essensausgabe aufgetürmt. Für stillende Frauen, noch wachsende Kinder und andere nicht gerade eine vollwertige Mahlzeit. Und wer lässt sich schon gerne das Essen vorsetzen, die Essenszeiten bestimmen, statt selber kochen zu können?
Wir hielten uns nicht länger auf mit dem inzwischen sehr aufgebrachten Wachpersonal, denn wir hatten noch eine wunderbare Einladung für ein gemeinsames Abschlussessen. Wir verließen das Gelände und fuhren zum Essen, das uns Flüchtlingsfrauen gekocht hatten.
Wir möchten Refugee Emancipation und der Asylberatung Henningsdorf danken für die tolle Zusammenarbeit an diesem Tag und allen Frauen* die uns begleitet haben.
Wir kommen wieder!
Wir werden immer lauter!

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