In den letzten drei Jahren haben wir in Zusammenarbeit mit Inwole e.V. und Flamingo e.V. einen kleinen Garten in Potsdam angelegt. Mit der Unterstützung der Urbis-Stiftung konnten wir dieses wichtige Projekt in diesem Jahr fortsetzen. Insgesamt zehn Frauen waren an Aufgaben wie Bodenbearbeitung, Bepflanzung und Bewässerung beteiligt.

Diejenigen, die bereits zwei Jahre zuvor an dem Projekt teilgenommen hatten, fungierten als Mentorinnen für diejenigen, die zum ersten Mal dabei waren. Wir pflanzten verschiedene Salatgemüse sowie Küchenkräuter und Heilkräuter wie Basilikum, Rosmarin, Thymian, Lavendel und Petersilie. Darüber hinaus bauten wir Zucchini, Kürbisse und Paprika an.

Das Projekt zielt darauf ab, Frauen zusammenzubringen, um ein Gefühl der Gemeinschaft und sozialen Verbundenheit zu schaffen, Isolation zu überwinden und ihnen die gesundheitlichen Vorteile von Kräutern und Gemüse näherzubringen.

Außerdem soll es die Frauen dazu ermutigen, sich aktiv in die Arbeit von Women in Exile einzubringen, Kontakte zu Menschen aus dem sozialen Bereich zu knüpfen und Beziehungen innerhalb der Gemeinschaft zu pflegen.

Die Treffen und Workshops vor Ort waren lehrreich für die Frauen, die zuvor keine Ahnung von einigen der Pflanzen hatten oder die zwar von ihnen wussten, aber nichts über ihren medizinischen Wert wussten. Einige Frauen nahmen an einem Workshop im Flamingo Gardens in Berlin-Neukölln teil, wo sie viel über verschiedene Kräuter und deren Verwendung lernten.
Im Folgenden finden Sie Feedback-Kommentare von den Frauen*, die für den Garten verantwortlich waren.
L: „Ich hatte viel Spaß dabei, mit den anderen Damen im Garten zu arbeiten. Das einzig Negative war, dass ich von einer Pflanze gestochen wurde und mein Bein sich zwei Tage lang anfühlte, als stünde es in Flammen. Aber das machte mir nichts aus, denn es war für einen guten Zweck. Das zweite Erlebnis war, als mir gesagt wurde, dass ich beim Unkrautjäten neben Unkraut auch Kräuter ausgerissen hatte. Ich habe gelernt, dass es so viele Pflanzen gibt, über die man etwas lernen kann, wenn man offen dafür ist. Zum Glück haben mir meine Kolleginnen geholfen, die Kräuter wieder einzupflanzen. Ich hatte auch Probleme mit dem Transport. Wenn ich abends den Garten gieße, habe ich manchmal Schwierigkeiten, rechtzeitig nach Hause zu kommen. Aber ich habe gemerkt, dass ich auch morgens gießen kann, obwohl ich mir Sorgen gemacht habe, ob das Wasser bis Sonntag reichen würde.“
V: „Die paar Monate, in denen ich im Garten gearbeitet habe, waren für mich unvergesslich. Die Pflanzen zu pflegen und zu sehen, wie sie ohne den Einsatz von Chemikalien wachsen, war eine tolle Erfahrung, die mich der Natur nähergebracht hat. Das Jäten weckte Nostalgie in mir, weil es mich an die Zeiten zu Hause auf unseren Mais-, Bohnen-, Erdnuss- oder Kartoffelfeldern erinnerte, aber der Unterschied hier ist, dass wir gießen müssen, anders als zu Hause, wo es genug regnet, damit die Pflanzen wachsen. Ich habe hier beobachtet, dass Tomaten nicht viel Wasser brauchen, um gute Früchte zu produzieren. Aber wir haben unser Bestes gegeben. Danke, dass ich diese Zeit mit euch verbringen durfte.“
A: „Der Prozess vom Umgraben bis zur Ernte war sowohl erdend als auch lohnend. Er hat mir ein echtes Gefühl dafür vermittelt, wie viel Pflege und Geduld die Erde benötigt. Die Zusammenarbeit mit anderen hat ein starkes Gemeinschaftsgefühl geschaffen. Jede hatte eine Aufgabe und wir haben uns gegenseitig bei jedem Schritt unterstützt. Ich habe auch viel über die Bedeutung von Timing und Beständigkeit bei der Pflege von Pflanzen gelernt.“
M:„Das Gärtnern mit dem Team war eine wunderbare Erfahrung. Hier sind meine Erfahrungen: Ich fand es toll, Wissen zu teilen und Herausforderungen mit den Teammitgliedern zu diskutieren. Die Aufgaben entsprechend den Stärken und Interessen zu verteilen, war eine gute Idee, da dies die Effizienz und Produktivität steigerte. Durch die Zusammenarbeit konnten wir Hindernisse überwinden und Lösungen finden, beispielsweise als die Tomaten aufgrund des vielen Regens verfaulten. Wir wussten, dass Tomaten nicht viel Wasser benötigen. Es war toll, voneinander zu lernen und von den Erfahrungen, Fähigkeiten und Perspektiven der anderen zu profitieren. Die Arbeit im Team hat uns geholfen, Beziehungen und Vertrauen aufzubauen und Fähigkeiten zu erwerben. Durch das großartige Team war ich motiviert, mich um den Garten zu kümmern. Es brachte verschiedene Ideen und Ansätze für die Gartenarbeit ein, die zu innovativen Lösungen führten. Es war schön, mit euch allen im Garten zu arbeiten.“
C: „Vielen Dank, dass ich in den letzten Monaten bei der Gartenarbeit mithelfen durfte. Es hat mir sehr viel Spaß gemacht, mich um die Pflanzen zu kümmern, und ich habe auch viel über Teamarbeit gelernt. Es war eine sehr lohnende Erfahrung. Durch diese Erfahrung habe ich nicht nur wertvolles Wissen über die Vorbereitung, Bepflanzung und Pflege des Gartens erworben, sondern auch über die Bedeutung von Teamarbeit und Verantwortungsbewusstsein bei der Erfüllung meiner Aufgaben. Die Arbeit im Garten hat mir auch eine tiefere Lebensweisheit vermittelt: Genauso wie Pflanzen Zeit, Pflege und Hingabe benötigen, um zu wachsen und schließlich eine Ernte zu bringen, gilt dies auch für das persönliche Leben. Diese Erfahrung hat mich daran erinnert, dass wir nur ernten können, was wir gesät haben. Ich bin wirklich dankbar für diese Gelegenheit, die sowohl bereichernd als auch inspirierend war.“