Pressemitteilung von Doberlug-Kirchhain Bewohner*innen & No Border Assembly

Offenen Brief an die Johanniter Unterkunftsleitung
Humanitäre Probleme in der Gemeinschaftsunterkunft für Geflüchtete in Doberlug-Kirchhain erfordern dringende Aufmerksamkeit [website>>]

*Französisch unten**

Doberlug-Kirchhain, 6. Februar 2024 — Die Gemeinschaftsunterkunft für Geflüchtete in Doberlug-Kirchhain, steht vor Schwierigkeiten die dringend Aufmerksamkeit verlangen, nachdem sich die Bewohner*innen erneut über ihre Lebensbedingungen beklagt haben. Eine Gruppe von Betroffenen, welche aus verschiedenen Ländern Asyl suchen, hat sich zusammengeschlossen, um auf ihre Situation aufmerksam zu machen und zu sofortigem Handeln aufzurufen. Die Gruppe hat gemeinsam einen Offenen Brief verfasst, in dem sie auf kritische Punkte hinweist und von der Johanniter Unterkunftsleitung Verbesserungsmaßnahmen fordert.

Lebensbedingungen auf dem Prüfstand

Die Unterkunftsbewohner*innen vertreten die Überzeugung, dass Transparenz, Würde und die Achtung der Menschenrechte grundlegende Prinzipien sind, die in ihrem Lebensumfeld gewahrt werden müssen. Der Offene Brief dient als kollektive Stimme, um Bedenken zu äußern und positive Veränderungen anzustoßen. Er ist ein Aufruf zum Handeln, um dringende Probleme anzugehen, die sich auf das tägliche Leben und das Wohlergehen der Gemeinschaft auswirken.

Die Bewohner*innen setzen sich für Verbesserungen in verschiedenen Bereichen ein, unter anderem für:

Rechtliche Transparenz: Die Bewohner*innen fordern einen sofortigen Zugang zu Informationen über ihre Rechte als Asylbewerber*innen in Deutschland. Sie rufen dazu auf, ihre Anliegen frei und ohne Angst vor Repressalien zu äußern.

Medizinische Versorgung: Es wurden Bedenken geäußert, dass es vor Ort keine ärztliche Sprechstunde und keine psychologische Betreuung gibt. Sprachbarrieren und Schwierigkeiten beim Zugang zur medizinischen Versorgung stellen für die Bewohner*innen eine Herausforderung dar.

Transport: Die derzeitigen Transportmöglichkeiten durch den öffentlichen Nahverkehr sind begrenzt, sodass die Bewohner*innen isoliert und insbesondere während der Nacht einem erhöhten Risiko ausgesetzt sind. Häufigere und flexiblere Busfahrten sind dringend erforderlich.

Finanzielle Transparenz: Die Bewohner*innen fordern vollständige Transparenz in finanziellen Angelegenheiten, einschließlich Einzelheiten zu ihren Sozialgeldern, Abzügen und dem von der Unterkunftsleitung verwendeten Finanzschlüssel. Die ungleiche Behandlung der Bewohner*innen hat zu Uneinigkeit und Verwirrung geführt.

Privatsphäre: Die Verletzung der Vertraulichkeit durch Sozialarbeiter*innen und die Durchsuchung von Zimmern ohne Anwesenheit der Bewohner*innen haben das Vertrauensverhältnis erschüttert. Berichten zufolge sind persönliche Gegenstände nach solchen Durchsuchungen verschwunden.

Postausgabe: Die Bewohner*innen fordern uneingeschränkten Zugang zur Postverteilung mit verlängerten Öffnungszeiten. Die Berichte über regelmäßige und erhebliche Verzögerungen bei der Postzustellung, die sich auf die Kommunikation und den Zugang zu Informationen auswirken, sind äußerst besorgniserregend.

Mensa-Essen: Die freie Wahl des Essens in der Mensa, verbunden mit einer Verbesserung der Qualität, des Nährwerts der Mahlzeiten und der Vielfalt, ist ein dringendes Anliegen. Automatische Abzüge für Mensagebühren, schlechte Qualität der Mahlzeiten und mangelnde kulturelle Unabhängigkeit bei der Auswahl des Essens sind nicht akzeptabel.

Gemeinschaftsräume: Die Schließung von Gemeinschaftsräumen seit einem Wechsel der Unterkuntsleitung hat sich negativ auf das Wohlbefinden der Bewohner*innen ausgewirkt und trägt zu dem Gefühl der Isolation bei.

Sprache und Bildung: Der Zugang zu Sprach- (mit Zertifikat) und Integrationskursen wird durch lange Wartezeiten erschwert. Außerdem mangelt es an Bildungsangeboten, was die Fähigkeit der Bewohner*innen, sich in ihre neue Gemeinschaft zu integrieren, weiter
einschränkt.

Wohnsituation: Die Bewohner*innen fordern einen unterstützten Zugang zum Wohnungsmarkt, um aus der Unterkunft Lager herauszukommen. Der derzeitige Mangel an geeigneten Wohnmöglichkeiten und die fehlende Unterstützung bei der Wohnungssuche haben zu zu langen Wohnaufenthalten in der Unterkunft geführt.

Rassismus: Die Bewohner*innen berichten von rassistischen Erfahrungen mit dem Lagerpersonal, dem Sicherheitspersonal und der Bürger*innen von Doberlug-Kirchhain. Es sind sofortige Maßnahmen erforderlich, um gegen diese Vorkommnisse vorzugehen und ein diskriminierungsfreies Umfeld zu schaffen. Die Fälle von Rassismus unter den Bewohner*innen, insbesondere von Rassismus gegen Schwarze Menschen, machen
deutlich, dass ein spezielles Unterstützungssystem benötigt wird.

Aufforderung zum Handel

Bewohner*innen übergaben am 5. Februar 2024 einen Offenen Brief an die Unterkunftsleitung per E-Mail. Mit dieser Übergabe soll die Aufmerksamkeit auf die drängenden Probleme der Bewohner*innen gelenkt und die Unterkunftsleitung aufgefordert werden, sofortige und sinnvolle Maßnahmen zu ergreifen.

In einer gemeinsamen Erklärung erkennen die Bewohner*innen bestimmte Bemühungen der Leitung an, betonen aber, dass erhebliche Verbesserungen notwendig sind. Sie appellieren an die Verwaltung, die örtlichen Behörden und die Öffentlichkeit, sich gemeinsam um diese kritischen humanitären Belange zu kümmern.

Die Bewohner*innen der Gemeinschaftsunterkunft in Doberlug-Kirchhain bitten um Unterstützung und Verständnis für ihre Bemühungen um ein sichereres und humaneres Lebensumfeld. Die Bewohner*innen fordern die Erstellung eines fortlaufenden Kommunikationskanals, der den
Bewohner*innen zur Kontaktaufnahme mit der Verwaltung zur Verfügung steht, sowie eine Antwort auf den Brief innerhalb innerhalb von zwei Wochen.

Französisch

Communiqué de presse par Doberlug-Kirchhain Residents & No Border Assembly

Lettre Ouverte aux Johanniter direction du camp
Le logement communautaire des réfugiés de Doberlug-Kirchhain est confronté à des problèmes humanitaires urgents qui exigent une attention particulière

Doberlug-Kirchhain, 5 Février 2024 – Les logements de la communauté de réfugiés de Doberlug-Kirchhain, Allemagne, sont confrontés à des problèmes humanitaires urgents, alors que les résidents se manifestent pour faire la lumière sur leurs conditions de vie. Un groupe d’individus, demandeurs d’asile originaires de différents pays, s’est uni pour attirer l’attention sur leur situation critique et demander une intervention immédiate. Le groupe a collaboré à la rédaction d’une lettre ouverte soulignant les problèmes critiques et exigeant des améliorations de la part de la direction de Johanniter.

Des conditions de vie sous surveillance

Les résidents estiment que la transparence, la dignité et le respect des droits de l’homme sont des principes fondamentaux qui devraient être respectés dans leur environnement de vie. La lettre ouverte sert de voix collective pour exprimer les préoccupations et initier des changements positifs. Il s’agit d’un appel à l’action pour aborder les questions urgentes qui ont un impact sur la vie
quotidienne et le bien-être de la communauté.

Les résidents plaident pour des améliorations dans divers domaines, y compris, mais sans s’y limiter, les suivants

Transparence juridique : Les résidents plaident pour un accès immédiat à l’information concernant leurs droits en tant que demandeurs d’asile en Allemagne. Ils/elles réclament la liberté d’exprimer leurs préoccupations sans crainte de représailles.

Soins médicaux : Des inquiétudes ont été exprimées quant à l’absence de consultations médicales sur place et de soutien en matière de santé mentale. Les barrières linguistiques et les difficultés d’accès aux soins médicaux ont posé des problèmes aux résidents.

Transport
: Les horaires de transport actuels sont limités, ce qui laisse les résidents isolés et en danger, en particulier la nuit. Il est urgent d’augmenter la fréquence et la flexibilité des trajets en bus.

Transparence financière : Les résidents demandent une transparence totale sur les questions financières, y compris des détails sur l’argent social, les déductions et la formule financière utilisée par la direction du camp. L’inégalité de traitement entre les résidents a provoqué des divisions et de la confusion.

Vie privée : Les violations de la confidentialité par les travailleurs sociaux et les fouilles de chambres sans la présence des résidents ont érodé la confiance. Des effets personnels auraient disparu après de telles fouilles.

Distribution du courrier : Les résidents demandent un accès illimité à la distribution du courrier, avec des horaires étendus. Les rapports faisant état de retards réguliers et importants dans la distribution du courrier, ayant un impact sur la communication et l’accès à l’information, sont très préoccupants.

Nourriture de la cantine : La liberté de choix concernant la nourriture de la cantine, associée à une amélioration de la qualité, de la valeur nutritionnelle et de la diversité, est une préoccupation urgente. Des déductions automatiques des frais de cantine, des repas de
mauvaise qualité et un manque d’autonomie culturelle dans les choix alimentaires ont été signalés.

Espaces communs
: La fermeture des espaces communs et communautaires depuis un changement de direction a eu un impact négatif sur le bien-être des résidents, contribuant à un sentiment d’isolement.

Langue et éducation : L’accès aux cours de langue (avec certificat) et d’intégration est entravé par de longs délais d’attente. De plus, le manque d’opportunités éducatives limite la capacité des résidents à s’intégrer dans leur nouvelle communauté.

Logement : Les résidents demandent à bénéficier d’un accès facilité au marché du logement pour sortir du camp. Le manque actuel d’options appropriées et l’absence d’aide à la recherche d’un logement ont entraîné un blocage du camp.

Racisme : Les résidents rapportent avoir été victimes de racisme de la part du personnel du camp, des membres de la sécurité et des habitants de Doberlug-Kirchhain. Des mesures immédiates sont nécessaires pour remédier à ces situations et favoriser un environnement
exempt de discrimination. Les cas de racisme parmi les résidents, en particulier le racisme anti-Noirs, soulignent encore plus la nécessité d’un système de soutien désigné.

Appel à l’action

Les résidents ont remis une lettre ouverte à la direction du camp le 5 février 2024 par courrier électronique. Cet événement a pour but d’attirer l’attention sur les problèmes urgents auxquels la communauté est confrontée et d’exhorter la direction à prendre des mesures immédiates et significatives.

Dans une déclaration commune, les résidents reconnaissent certains efforts faits par la direction, mais soulignent que des améliorations significatives sont nécessaires. Ils/elles appellent la direction, les autorités locales et le public à s’unir pour répondre à ces problèmes humanitaires critiques.

Les résidents des logements de la communauté de réfugiés de Doberlug-Kirchhain appellent au soutien et à la compréhension dans leurs efforts pour obtenir un environnement de vie plus sûr et plus humain. Ils/elles demandent qu’un canal de communication continu soit ouvert, permettant aux résidents de contacter la direction quand ils/elles ont besoin, et une réponse à la lettre dans un délai de deux semaines.

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