PM: Gerechtigkeit für Rita! – Kundgebung für die Rechte von geflüchteten Frauen in Brandenburg und gegen Gewalt an Frauen

Wir laden Sie herzlich zur Kundgebung “Gerechtigkeit für Rita!” am 27.08.2019 um 14:30 Uhr vor dem Brandenburgischen Innenministerium in Potsdam, Henning-von-Tresckow-Straße ein.

Die Kundgebung wird anlässlich des Mordes an Rita Awour Ojunge aus der Flüchtlingsunterkunft in Hohenleipisch von Women in Exile & Friends mit der Unterstützung vom Flüchtlingsrat Brandenburg, FIBB (Flüchtlingsinitiative Berlin/Brandenburg), ISD (Initiative Schwarzer Menschen in Deutschland), Refugee Emancipation und Solidarity City Berlin organisiert.
Wir wollen gemeinsam Rita gedenken und fordern eine Aufklärung des Falles sowie die Schließung des Lagers in Hohenleipisch!

Am 7. April 2019 verschwand unsere Schwester Rita Awour Ojunge. Sie lässt zwei kleine Kinder zurück. Sie war 32 Jahre alt, kam aus Kenia und lebte über 7 Jahre im Lager von Hohenleipisch. Erst drei Monate nach ihrem Verschwinden fand die Polizei ihre Überreste in der Nähe des Lagers im Wald. Warum dauerte es so lange bis die Brandenburger Polizei überhaupt anfing, ernsthaft nach ihr zu suchen, obwohl ihre Freund_innen und Nachbar_innen aus dem Lager mehrfach auf ihr Verschwinden hingewiesen hatten – denn Rita sei eine Frau, die nie ihre Kinder alleine zurück ließe. Es scheint, als hätte die Polizei diese Aussagen nicht ernst genug genommen. Bis heute wurden von offizieller Seite keine Details über ihre Todesumstände veröffentlicht.

Die Flüchtlingsunterkunft in Hohenleipisch ist eines der Lager, die sich mitten im Nichts befinden und seit vielen Jahren gab es immer wieder Proteste, die die Schließung forderten. Erst kürzlich wurde dies erneut von den Lagerbewohner_innen durch einen Offenen Brief gefordert. Die Lage der Unterkunft mitten im Wald bedeutet, dass Ritas Mörder es nicht weit hatte, um ihren Körper los zu werden.

Darum fordern wir Antworten:
Wie ist Rita aus ihrem Zimmer in dem Lager verschwunden?
Wer hat sie ermordet?
Warum brauchte es mehr als zwei Monate, damit die Polizei nach ihrer Leiche suchte, obwohl alles auf ihr Verschwinden hindeutete?

Wir müssen wissen, warum die Heimleitung und Security keine Auskunft über Ritas Verlassen bzw. Verschwinden aus dem Lager geben kann. Denn um dort ein- und auszugehen, muss man an ihrem Büro und Wachposten vorbei.

Gewalt gegen Frauen, Missbrauch und Belästigung sind ein globales Phänomen in dieser sexistischen und rassistischen Welt. Durch andere Fälle wie die von N’deye Mareame Sarr und Christy Schwundeck haben wir in Deutschland bereits die tödliche Polizeigewalt gegenüber unschuldigen Schwarzen Frauen miterleben müssen, obwohl es einfach gewesen wäre sie festzunehmen und vor dem Gericht anzuklagen.

Deswegen fragen wir uns immer wieder: was wäre passiert, wenn diese Frauen und auch Rita weiße Frauen gewesen wären? Daher fordern wir vor allem die über eine Million Frauen heraus, die diese Woche am 1. September in Brandenburg wählen gehen, dass sie ihr Stimmrecht weise benutzen, um Rassismus, Sexismus und Diskriminierung ein Ende zu setzen und für Menschenrechte zu wählen!

Die Lager in Brandenburg sind keine sicheren Orte für Frauen* und Kinder und diese Lebensbedingungen führen zu Traumata und Gesundheitsproblemen.

Wir fördern, dass das Lager in Hohenleipisch sofort geschlossen werden muss.
Für Rita ist es zu spät, aber für die anderen, die noch in diesem Lagern leben müssen, würde es viel verändern.

Für Rückfragen und Gespräche stehen Vertreter_innen der verschiedenen Initiativen bei der Kundgebung zur Verfügung.
Pressekontakt Women in Exile
Tel.: 01521 3070280 / info@women-in-exile.net

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