Herbst 2015: Workshops für Flüchtlingsfrauen* in Heimen in Berlin-Pankow

englisch hier:

DSCF0979Auf Einladung von Trixiewitz e.V. habe wir im November wieder zwei Workshops für Frauen in Heimen in Pankow gegeben. Wie in unseren Workshops üblich gingen wir dabei von den konkreten Problemen der Frauen aus und entwickelten gemeinsam Lösungsstrategien.

Die aktuellen Gesetzesänderungen führen zu großer Verunsicherung unter den Menschen im Heim. Was sind eigentlich meine Rechte? Wer kann abgeschoben werden, wer nicht? Wir konnten einige konkrete Fragen zum Asylverfahren beantworten. Dennoch wissen viele nicht, wie es für sie weitergeht. Menschen im Asylverfahren haben das Recht auf Information! Zugang zu guten Beratungsstellen gibt nicht nur in Brandenburg, sondern auch in Berlin längst nicht für alle.

Weitere Themen waren Probleme mit der Heimleitung, Angst vor Männern im Heim, Angst vor Abschiebung, Rassismus und Diskriminierung in der Schule, Schwierigkeiten mit Arbeitserlaubnis, Sprache und Wohnungssuche.

Wie in unseren letzten Workshops und Heimbesuchen kam immer wieder das Thema Gesundheit auf. Habe ich das Recht auf ein Blutdruckmessgerät oder Hörgerät? Warum werden Termine bei Fachärzt_innen verweigert und warum gibt es nicht endlich Dolmetscher_innen bei Ärzt_innen und im Krankenhaus? Bei einigen Problemen konnten sich die Frauen untereinander Tipps geben. Immer wieder mussten wir aber feststellen, dass die konkreten Probleme durch die diskriminierenden Gesetze entstehen. Wir fordern deshalb, dass das Asylbewerberleistungsgesetz abgeschafft wird und alle Menschen, die in Deutschland leben, gleichberechtigten Zugang zum Gesundheitssystem haben!

Wir sehen immer wieder: Die Probleme hören selbst nicht auf, wenn eine einen Aufenthaltstitel erhält. Bei der insgesamt schwierigen Wohnungssuche wird Flüchtlingsfrauen mit Rassismus und Vorurteilen begegnet. Seit einiger Zeit gibt es bei großen Wohnungsbaugesellschaften sogenannte „Vermittler“, die dann von Flüchtlingen um die 1000€ kassieren und voilà, plötzlich gibt es eine Wohnung. Wir fordern von den großen Vermietungsgesellschaften, die Wohnungsvermittlung selbst durchzuführen und mehr Sozialwohnungen zu bauen, die sich alle leisten können.
Keine Lager für Flüchtlingsfrauen* und Kinder— Wohnraum für alle!

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