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Ich heiße Margrit und kam vor einigen Jahren als Asylsuchende nach Deutschland. In Eisenhüttenstadt stellte ich meinen Asylantrag. Während meiner Zeit in Eissenhüttensadt teilte ich ein Zimmer mit anderen Asylsuchenden aus verschiedenen Ländern. Bevor ich ins nächste Lager verlegt wurde, begannen die körperlichen Komplikationen.
Es verstörte mich nicht allzu sehr, da ich dachte, es könnte mit dem Klimawechsel, dem Essen und der stressigen Situation der Asylantragstellung zusammenhängen. Ich dachte, diese körperlichen Schwierigkeiten und Veränderungen hätten ihren Grund darin, dass ich gerade erst in diesem Land angekommen war und würden verschwinden, sobald ich mich daran gewöhnt hatte.
Der Schmerz nahm zu und ich musste die Hilfe eines Arztes suchen. Ich war schockiert, als er Gebärmutterhalskrebs diagnostizierte und konnte diese bittere Wahrheit, die mich da gegenüberstand nicht fassen; ich wurde traumatisiert und depressiv. Meinen Kräften und Hoffnungen wurde ein Dämpfer verpasst, damit hatte ich nicht gerechnet. Als Flüchtling in einem neuen Land war es schwierig, herauszufinden, wie mein Leben nun sein würde.
Der Fokus des Weltgesundheitstag 2019 liegt auf „Universal Health Coverage“, einer flächendeckenden Gesundheitsversorgung. Aber wir von Women in Exile e.V. sehen, wie selbst die Gesetze bezüglich Gesundheit rassistisch und diskriminierend sind – wie z.B. das „Asylbewerberleistungsgesetz“, welches 1993 eingeführt wurde, um Asylsuchende zu entmutigen in Deutschland zu bleiben bzw. Abschrecken soll überhaupt erst herzukommen.
Seit
zwei Jahren arbeitet Women in Exile in einem Projekt zu dem Thema
Recht auf Gesundheit für Flüchtlingsfrauen. Das Projekt wurde ins
Leben gerufen, weil wir realisiert haben, dass viele Frauen unter den
gleichen gynäkologischen Problemen leiden. Die meisten von ihnen
haben kein Recht auf normale Gesundheitsversorgung, sondern nur ein
Recht auf Behandlung bei “akuten Erkrankungen und Schmerzzuständen”
(vgl. §§ 4, 6 AsylbLG). Die Frauen haben daher nur
einen limitierten Zugang zu Ärzt_innen, sodass sie und ihre Körper
oft harte Zeiten durchleben müssen.
In unserem Newsletter Nr. 12, genau vor einem Jahr haben wir schon die gynäkologischen Probleme von Flüchtlingsfrauen thematisiert, über die die Frauen auf unseren Treffen berichten. Wir kennen z.B. sehr viele Fälle von Frauen, die Zysten hatten und daraufhin operiert wurden, Frauen mit schweren Blutungen, Myomen…
Leider haben wir in diesem Jahr wieder beobachten müssen,
dass viele dieser Probleme bei Flüchtlingsfrauen nicht adäquat behandelt
werden. Es werden direkt drastische Maßnahmen wie Operationen durchgeführt und
den Frauen nicht die Zeit und die Möglichkeit gegeben sich dafür oder dagegen
zu entscheiden, denn oft fehlt die Erklärung/ medizinischen Informationen in
der eigenen Sprache.
Über unser Gesunsheits-Projekt haben wir einige Frauen erreicht, die sich über ihre gesundheitlichen Probleme und den Wunsch nach psychologischer Unterstützung geäußert haben.
Wir haben realisiert, dass viele re-traumatisiert sind. Indem wir als Gruppe zusammen kommen, einen Raum zum Sprechen, Teilen und Dasein ermöglichen, versuchen wir die Frauen zu empowern.
Aus dieser Erfahrung heraus, haben wir begonnen uns mit dem Verein „Komm mit e.V.“, der psycho-soziale Beratung in Brandenburg anbietet, zu vernetzen.
Psychotherapie ist jedoch oft mit dem Stigma von „geistiger Krankheit“ behaftet, sodass viele Frauen, damit nicht in Verbindung gebracht werden wollen. Wir sehen die Inanspruchnahme von Therapie jedoch als sehr normal an, wenn man sich bewusst macht, welchen Stress die Frauen auf der Flucht durch gemacht haben – für viele sind sexualisierte Gewalt und Vergewaltigung Teil dessen. Doch ebenso muss der Stress der hiesigen Lebensbedingungen, sowie die Isolation von der Gesellschaft und die Gewalt, die in den Lagern fortgeführt wird, mit berücksichtigt werden.
Aufgrund von fehlenden Informationen und vielen Fragen von Flüchtlingsfrauen, haben wir beschlossen zum Thema reprodutive Gesundheit zu arbeiten. Um uns zu stärken, wollten wir mehr über unsere Körper lernen.
Deshalb haben wir für das letzte Vernetzungstreffen im März Referentinnen des Feministischen Frauen Gesundheitszentrum aus Berlin eingeladen. Es gab einen Workshop zur Selbstuntersucheung der Brust.
Wir haben viele Informationen zum Aufbau und zur Anatomie der Brust, sowie deren Veränderungen bekommen. Weiterhin haben wir praktisch erlernt, wie wir unsere Brust monatlich selbst untersuchen können, um unseren Körper besser kennen zu lernen und Hinweise auf mögliche Krankheiten erspüren zu können.
Als
Ergebnis des Workshops wurden wir über die Selbstuntersuchung der Brust
informiert. Wir haben einen Flyer mit dem Ziel, die Information zu verbreiten,
über die Selbstuntersuchung der Brust bei Flüchtlingsfrauen gemacht.
Eines der
Ziele unserer Workshops besteht darin, dass sie Peer-Workshops werden, indem
sie mit anderen teilen, was in den Workshops gelernt wurde
Einige aus
unserer Gruppe hatten die Möglichkeit an einem Workshop zum Thema “Reproductive
Justice” mit Professorin Anne Hendrixen aus den USA teilzunehmen.
Das Konzept
der “Reproduktiven Gerechtigkeit” kommt aus der Schwarzen Frauenbewegung in den
USA. Während sich in linken deutschen
Kreisen bei dem Thema oft alles nur um
das Recht auf Abtreibung dreht, geht es bei “Reproduktiver Gerechtigkeit” um
das Recht, Kinder zu bekommen oder eben nicht, sowie die Frage nach den
Bedingungen, unter denen Menschen sich dafür oder dagegen entscheiden.
Zum Beispiel, die stärker gewordene Rechte ruft in Deutschland heute offensiv zur Bevölkerungspolitik auf – sei es, dass Migration durch Geburtenkontrolle im Globalen Süden bekämpft werden soll oder dass Frauen mit deutscher Herkunft aufgerufen werden, mehr Kinder zu bekommen. In vieler Hinsicht können diese Forderungen an eine nationale und globale Politik ansetzen, die längst Realität ist, aber gegen die es derzeit kaum Gegenstrategien gibt.
In vielen Städten und Regionen gibt es seit Jahren die Gesundheitskarte für Flüchtlinge. Wir stellen bereits seit Beginn der Regelung in Bremen und Hamburg, dass die Karte zwar eine große Verbesserung bedeutet, da wir nicht mehr vor jedem Arztbesuch einen Krankenschein beim Sozialamt beantragen müssen.
An dem grundlegenden Problem der Gesundheit 3. Klasse für Flüchtlinge, die durch das Asylbewerberleistungsgesetz geregelt wird, ändert sich nichts. Für alle Behandlungen, die über reine Schmerz- und Notfallbehandlung, muss weiterhin die Erlaubnis des Sozialamts eingeholt werden.
In Brandenburg weigern sich dennoch weiterhin sechs Landkreise und die Stadt Frankfurt/Oder, die Gesundheitskarte einzuführen. Der Sprecher des Kreises Märkisch-Oderland, Thomas Behrendt, begründete dies lauf MOZ im Dezember so: „Das bisherige System hat sich gut etabliert.“ (1) Continue reading Gleiches Recht auf Gesundheit für alle?
Unsere regelmäßigen Treffen bieten uns weiterhin eine Plattform, unsere Probleme auszutauschen. Aktuell sind gesundheitliche Anliegen das Top-Thema. So viele Frauen teilen ihre Alltagserfahrungen in Deutschland. In den Lagern leben die Frauen in Schmerz und Verzweiflung und niemand scheint sie bei der Lösung ihrer Probleme zu unterstützen.
Haben Sie jemals darüber nachgedacht, wie sie gesundheitlich versorgt werden? So viele Flüchtlingsfrauen haben kein Recht auf Versicherungsleistungen und bekommen nur vorläufige Kostenübernahmen, die nur Minimalbehandlung erlauben. Die meisten Frauen leiden unter gynäkologischen Problemen und bekommen keinerlei medizinische Aufmerksamkeit, da die meisten Gynäkolog_innen nicht wissen, wie sie Behandlungen abrechnen sollen und den Frauen dadurch schwere Zeiten mit ihren Körpern bescheren. Andere werden gezwungen, Kaiserschnitte machen zu lassen, selbst wenn sie eigentlich auf natürlichem Weg gebären könnten.
Diesen Mai haben wir unser neues Projekt “Recht auf Gesundheit für Flüchtlingsfrauen” gestartet, das durch die Stiftung “Aktion Mensch” unterstützt wird. Bei unserem ersten brandenburgweiten Vernetzungstreffen am 2. und 3. Juni haben wir einige Informationen zusammengetragen, die für alle Frauen wichtig waren:Warum bekommen wir nur Schmerzmittel statt einer angemessenen Behandlung
Das
„Asylbewerberleistungsgesetz“ wurde 1993 eingeführt, um
Asylsuchende davon abzuhalten, nach Deutschland zu kommen oder hier
zu bleiben. Es ist rassistisch und diskriminierend. Das Gesetz gibt
vor, dass nur die Behandlung von akuten Krankheiten oder Schmerzen
bezahlt wird. Für jede weitere Behandlung ist ein individueller
Antrag beim Sozialamt nötig. Das bedeutet, dass unqualifizierte
Personen über unsere Gesundheit entscheiden! Trotz der in einigen
Regionen neu eingeführten Gesundheitskarte: “Spezialbehandlungen”
erfordern immer noch die Erlaubnis des Sozialamts und die Ärtzinnen
und Ärtze behandeln uns nicht, sobald sie sehen, dass wir
Flüchtlinge sind.
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